Nahrung der Ringelnatter

Hier werden nur Beobachtungen angeführt, die im Rahmen des Projektes gemacht werden  konnten. Ausführlich werden die Beutetiere der Ringelnatter von Kabisch [1978], der Nahrungserwerb und die Nahrungsaufnahme von Hemmer [1966] beschrieben.


Bei Fang oder Kartierung regurgitierte Tiere:

Bergmolch (Triturus alpestris), Fadenmolch (T. helveticus) und Kammolch (T. cristatus)

Erdkröte (Bufo bufo)

Grasfrosch (Rana temporaria)

Grünfrosch (Rana lessonae oder R. kl. esculenta)

Erdmaus (Microtus agrestis) mit einer Bauchverletzung

Eine in Remscheid gefangene Ringelnatter regurgitierte einen Feuersalamander, Salamandra s. terrestris (Müller mdl. Mitt. 1990).

Von einigen Ringelnattern wurden Kammolche in der Landphase nicht gefressen.

Weiterhin konnte beobachtet werden, dass juvenile Ringelnattern in 2 - 3 cm flachen Wasserlachen Fadenmolchlarven (Triturus helveticus) jagten und fraßen. Laubfrosch- (Hyla arborea) und Grasfrosch-Kaulquappen (Rana temporaria) gehörten ebenfalls zum Beutespektrum.


Gewichtsanteil der Nahrung

Eine von einem 205 g schweren und 76,5 cm langen Weibchen regurgitierte Erdkröte (Bufo bufo) wog 65 g und besaß damit einen Mindestanteil am Gesamtgewicht von 32,5 %.

Der ebenfalls von einem Ringelnatter-Weibchen (82,2 g/71 cm) regurgitierte Grasfrosch (Rana temporaria) mit 22,7 g machte mindestens 27,7 % des Körpergewichtes aus.

Ein 30 cm langes und 9 g schweres Männchen regurgitierte ein 2 g wiegendes, bereits anverdautes Bergmolch-Weibchen (Triturus alpestris), das somit beim Fang mindestens 22,2 % des Gesamtgewichtes ausmachte.


Kleinsäuger als Nahrung

Wie oben bereits angegeben, regurgitierte ein adultes Weibchen eine Erdmaus (Microtus agrestis), die mit einer offenen Bauchverletzung entweder schon stark verletzt oder bereits tot gefressen wurde.

Ein aus einem Gelege in Wuppertal - Morsbach stammendes Tier fraß am 26.02.90 im Terrarium eine behaarte, aber noch blinde Maus. Die Ringelnatter reagierte erst, als die Maus blutete.

Dasselbe Tier hat später eine adulte, lebende Labormaus von hinten gefasst und in einem Zeitraum von etwa 45 Minuten hinuntergeschlungen. Die Schlange ist dabei mehrfach von der Maus im Kopfbereich gebissen worden.

Steward [1971] schreibt, dass eine in Gefangenschaft gehaltene Ringelnatter tote Mäuse gegenüber Amphibien präferierte.

 
 


Last Update: 17.03.2012