Ringelnatter (Natrix natrix, Linnaeus 1758)

Schutzstatus, Nahrung, Feinde und Äußere Merkmale

Die Ringelnatter ist ungiftig und beißt nicht.

Die Ringelnatter steht auf der ROTEN LISTE der gefährdeten Tiere unter dem Status "gefährdet", in Nordrhein-Westfalen inzwischen unter dem Status "Stark gefährdet"! Sie ist durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt und darf nicht verfolgt werden.

Die Ringelnatter zählt zu den Wasserschlangen, Weibchen werden in Wuppertal und Umgebung selten länger als 100 cm, einzelne Tiere erreichen etwa 110 cm. Männchen bleiben mit etwa 80 cm deutlich kleiner.
Ein 1994 bei Wesel vermessenes Ringelnatter - Weibchen erreichte eine Länge von 135 cm, meines Wissens die größte Ringelnatter Nordrhein-Westfalens.

Nach dem Winterschlaf, der etwa von Oktober bis Anfang April dauert und der in Kleinsäugergängen (z.B. Mäuselöcher) etwa 50 - 150 cm tief in der Erde oder großen Komposthaufen gehalten wird, paaren sich die Ringelnattern. Im Juni oder Juli legen die Weibchen in Pferdemist, Kompost, Grasschnitt etc. (Gärungswärme !) etwa 7 - 55 Eier ab, meist zwischen 20 und 40 Eier (siehe Fotos).

Im September, bei warmem Klima auch früher,  schneiden die Schlüpflinge die Eischale mit einem speziellen Eizahn auf und verlassen nach 1 - 2 Tagen die Eier (siehe Fotos). Die Jungtiere sind zwischen 13 - 21 cm lang und wiegen etwa 2 - 3,5 g (nicht größer als ein Bleistift). Sie verbleiben meistens bei dem Gelege und gehen, teilweise ohne Nahrungsaufnahme, in den Winterschlaf.

Die Ringelnattern häuten sich, abhängig von Alter und Nahrungsmenge,  4 - 6 mal während einer Aktivitätsphase.

Häutung (C) Hans Peter Eckstein

 

Abgestreifte Haut (Kopf/Hals) einer Treppennatter (Elaphe scalaris)

Gut zu erkennen ist, das auch die Augen mit gehäutet werden.

 

 

 

Die Männchen werden mit 3 - 4, die Weibchen mit 4 - 5 Jahren geschlechtsreif, sie können über 20 Jahre alt werden.

Ringelnattern flüchten normalerweise schon bei Annäherung (ab ca. 8 m) in ein Mauseloch oder unter Steine. Nur wenn man die Schlangen überrascht, kann es vorkommen, das sie ein agressives Verhalten zeigen und laut zischen.

Die Ringelnatter lebt u. a. in Feuchtgebieten, an Flüssen und Teichen, kommt aber auch  in vereinzelt in die Städte (mehrere Nachweise im Innenstadtbereich von Wuppertal). 

Kleingartensiedlungen mit Gartenteichen und Komposthaufen zählen auch inzwischen zu ihrem Lebensraum.

Besonderes: Im Gegensatz zu den Behauptungen in manchen Biologie-Schulbüchern können Schlangen, also auch die Ringelnatter ihre Pupillen bewegen!

Nahrung

Die Ringelnatter ist poikilotherm (wechselwarm), weshalb die jährliche Nahrungsaufnahme nur  etwa das zwei- bis vierfache des Körpergewichtes beträgt.

Kaulquappen, Molche, Frösche, Kröten und Fisch, selten auch Kleinsäuger gehören zum Beutespektrum der Ringelnatter.

 

Ringelnatter frißt Fisch (C) Hans Peter Eckstein

 

Bild oben: Ringelnatter frißt Fisch (Terrarium)

 

Bild unten: Ringelnatter frißt Erdkröte (Italien, Toskana)

 

Ringelnatter frißt Erdkröte (C) Hans Peter Eckstein

 

Prädatoren

Freßfeinde der Ringelnatter sind u.a. Laufkäfer, Wanderratten, Hunde, Katzen, Hühnervögel, Greife, Fuchs, Dachs  und Wiesel. Die jungen Ringelnattern sind nur 13 – 20 cm lang und etwa 2 gr. schwer und sind bedingt durch die geringe Größe stärker gefährdet als Adulti.

Während der Untersuchungen wurden mehrfach adulte Ringelnattern aufgefunden, deren Verletzungen vermutlich von Graureiher stammen. Eine Ringelnatter wurde während des Winterschlafes von einer Wanderratte angefressen und getötet. 
 


Last Update 17.03.2012